Solange es noch halbwegs trocken und frostfrei ist, solltest du nach Schätzen graben. Die Wurzeln sind die Edelsteine der Herbstzeit. Wenn sich die Pflanze auf die Winterruhe vorbereitet, zieht sie ihre Kraftreserven in die Wurzeln zurück. Und dann ist die perfekte Zeit um mit Grabgabel und Spaten auszurücken. Viel Spaß dabei!
Die EBSG freut sich über: „Herbstschätze“


Manche Pflanzen, wie zum Beispiel der Alant, säen sich so gerne aus, dass du das Ernten gleich mit dem Jäten verbinden kannst. Du hast noch keinen Alant in deinem Gartenparadies? Dann stelle ich ihn dir zuerst einmal vor:
Der Korbblütler kommt mit rund 100 Arten ursprünglich aus Asien und Afrika, ist aber inzwischen fast weltweit verbreitet. Die Wuchshöhe reicht von zehn Zentimetern bis zu zwei Metern. Bei uns sind oft die großen Solitärstauden mit 2 Meter Höhe verbreitet. Sie haben dekorative, gelbe Blüten, die von Ende Juli bis Ende September erscheinen. Der Alant besticht aber auch durch seine großen Blätter, die deinem Garten eine schöne Struktur geben können. Als Standort wählst du ganz einfach einen sonnigen Platz mit durchlässiger Erde. Die winterharte Pflanze wird dir keine Umstände machen. Sie kommt ganz ohne Pflege aus. Und wenn sie dir zu groß wird, oder sie sich zu großzügig vermehrt, gräbst du eben ihre Wurzeln aus. Du kannst sie vielfältig verwenden.
Heilkräftiger Riese
Die riesengroße Heilpflanze ist schon seit der Antike als Hustenmittel und Magenbitter, oder als Salbe bei Hautproblemen bekannt. Ihre Inhaltsstoffe haben fungizide und antikanzerogene Eigenschaften und sind derzeit u.a. für die Krebsforschung interessant.
Ein Tipp für dich: Wenn du die Wurzel für die eigene Hausapotheke, oder grüne Kosmetik verwenden möchtest – als Tinktur oder Grundlage für Rasierwasser zum Beispiel – probiere am besten vor der ersten Anwendung einen kleinen Test in der Armbeuge aus, denn selten aber doch, kann Alant eine Kontaktallergie auslösen.
Die Alantwurzel kann nicht nur das Qi der Lungen unterstützen und den Schleim abtransportieren- vor allem das Scharfe und Bittere ist gut für den Gallenfluss, die Nieren und die Leber und die Verdauung allgemein. Wenn du die Wurzeln dafür nutzen möchtest, reinigst und zerkleinerst du sie, gibst sie in ein Glas, füllst es bis zur Hälfte damit und übergießt die Wurzelteile mit Weingeist. Nach 3 Wochen Ruhezeit kannst du deine fertige Tinktur abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Bei Bedarf nimmst du ca. 10 Tropfen bis zu 3 x täglich auf ein Glas Wasser ein.

Obwohl ich auch die alten Rezepte wie zum Beispiel kandierten Alant oder Hustenzuckerl super finde, mag ich den Korbblütler am allerliebsten wegen seinem Duft. Vielleicht teilst du ja diese Meinung mit mir. Alant riecht schon beim Ausgraben der Wurzel herrlich. Es ist ein holziger, balsamisch- stärkender Duft mit einem Hauch von Veilchen. Deshalb kann ich Dir auch die Verwendung als Räucherwerk sehr empfehlen. Wenn es darum geht sich selber oder einen Ort zu schützen und zu stärken, darf diese Wurzel nicht fehlen. Die Tage an denen wieder öfter geräuchert wird, sind ja bereits zum Greifen nahe.

Das ist meine „Hekate-Schutzmischung“
So kannst du sie selber herstellen.
Gleich nach dem Ausgraben wird die Wurzel, wenn möglich mit einem trockenen Tuch oder einer Bürste, gereinigt und dann zum Trocknen in kleine Stücke geschnitten. Schon während der Trocknungszeit wirst du mit ihrem beruhigenden Duft belohnt. Je nachdem welche Kräuter du zum Alant in deine Räuchermischung geben möchtest, empfehle ich dir auf jeden Fall vorher deine Vorräte an getrockneten Kräutern durchzuschauen. Alles was schon etwa 1 Jahr alt ist, würde ich nicht mehr für die Hausapotheke oder zum Würzen, sondern zum Beispiel für Räucherungen verwenden. Ich finde, dass Beifuss, Rosenblüten, Fichtenharz, etwas Salbei und ein paar Wacholderbeeren hervorragend zum Alant passen und auch die schützende Kraft samt Reinigung unterstützen. Am besten du mischt nicht viel mehr als 4 verschiedene Zutaten miteinander. Gib alles in ein Gefäß und mische deine Kräuter und Wurzeln mit den Händen durch. Zum Aufbewahren kannst du deine Mischung in Papiersäckchen, Blechdosen oder dunkle Gläser geben.
Ich verwende zum Räuchern ein Stövchen mit Sieb und einem Teelicht.
Mein Tipp: Verzichte auf die selbstentzündlichen Kohletabletten, denn sonst würdest du auch die Chemie in der Kohletablette mit einatmen. Ein hitzebeständiges Gefäß mit Sand tut's auch. Mit einer Feder kannst du dann den duftenden Rauch mit Wünschen und guten Gedanken aufsteigen lassen. Nach dem Räuchern denke daran, Fenster und Türen für 5 Minuten zu öffnen, damit Rauch und alles andere das weg soll, ins Freie gelangen kann.
Eine wunderschöne Herbstzeit mit vielen Schätzen, die dir gut tun wünschen die EBSG und die Kräuterhexe
