Hörst du die Knospen auch schon kichern? Auch die Kräutlein strecken sich dir schon keck entgegen. Es tut sich schon etwas. Und es ist nicht mehr aufzuhalten. Unglaublich, dass es ausgerechnet diese zarten, jungen Pflänzchen sind, die sich den zumeist noch strengen Temperaturen zum Trotz jetzt schon in Szene setzen. Schau mal vor deine Haustüre! Dort erlebst du ganz sicher die ersten grünen Wunder.
In Ritzen, am Wegesrand, in der Wiese. Ab sofort lugen die jungen Wilden überall hervor. Sie haben alles was du nach dem Winter gut brauchen kannst. Frisches Grün. Bitterstoffe. Vitamin C, Senföle und Mineralstoffe. Wenn sie in deinem kleinen Gärtchen vorkommen umso besser. Dann sind die unbelasteten, kostengünstigen Zutaten gleich zur Hand.
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Ich bin die Erste!
Unter den allerersten ist immer das Gänseblümchen. Widerstandsfähig und zäh hält es jeden deiner Fußtritte aus. Und genau so kann es auch auf dein Gemüt wirken. Es versprüht das große, unangefochtene „Ja“ zum Leben und trotzt allen Widrigkeiten. Pflück es dir für einen Vitamin C reichen Tee oder als belebende Zutat auf Schnittlauchbrot und Frühlingssalat.

Unkraut auf die Pasta
Bedeckt die Vogelmiere deine Winterbeete? Reiß sie nur aus, wenn du sie essen möchtest. Sonst sorgt sie als lebendige Mulchdecke dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden bleibt. Ein Pesto aus der Vogelmiere schmeckt super. Püriere oder mörsere die gehackten, jungen Triebe mit etwas Öl, Pfeffer, Salz und Parmesan und du wirst den frischen maisartigen Geschmack auf Brot genauso lieben wie auf deiner Pasta.

„Tussilago!“
Dem Huflattich begegnest du dort, wo die Erde lehmig, feucht und ganz dicht zusammen getrappelt ist. Mit diesem sonnengelben Frühlingsblüher hab ich als Kind eine meiner ersten Erfahrungen mit Kräutern gemacht. Ich hab sie gepflückt und in die Vase gestellt. Meine Oma hat mir dann erzählt, dass sie früher aus den Huflattichblüten und –blättern Hustentee hergestellt hat. Und dann hab ich ihr so lange keine Ruhe gelassen, bis wir das gemeinsam ausprobiert haben. Er schmeckt süß-aromatisch und ich bereite ihn heute noch zu. Du musst einfach nur gequetschte Blätter und Blüten abwechselnd mit Zucker in ein Glas schichten, im Dunklen 8 Wochen ziehen lassen, den Inhalt dann im Topf erwärmen, den Restzucker auf kleiner Flamme verrühren, dann die Pflanzenteile abseihen und den fertigen Sirup in ein Glas füllen.
Die Inhaltsstoffe der Blüten und jungen Blätter wirken nämlich schleimlösend, reizlindernd und entzündungshemmend. Deshalb kennt man den Huflattich in der Volksmedizin als Hustenmittel auch schon lange vor der Zeit meiner Großeltern. Ein Aufguss aus Huflattich-Blüten oder –blätter, in Form von Umschlägen oder als Waschung kann dir gut bei Hautproblemen und Ekzemen helfen. Und eine Haarspülung mit Huflattich-Tee beruhigt entzündete Kopfhaut und reduziert die Fettproduktion. Am besten den Tee nach dem Waschen einmassieren und nicht ausspülen.
Die jungen Blätter schmecken auch als Gemüse super. Einfach grob hacken, kurz dämpfen, dann in etwas Butter schwenken und mit Salz, Knoblauch, Pfeffer und Sauerrahm abschmecken.
PS: Der lateinische Namen des Huflattichs „tussilago“ bedeutet „Husten weg“ !
Die Scharfe!
Wenn du gerne in der Nähe von Gewässern spazieren gehst, begegnet dir die Barbarakresse. Das scharfe Wildkraut gehört zu den zweijährig wachsenden Kreuzblütlern und fällt mit seinen zitronengelben Blüten auf. Zuerst erscheint jedoch auf kiesig- lehmigem Boden – oft auch in einem ausgetrockneten Flussbett – ihre widerstandsfähige Blattrosette. Du kannst sie an den länglichen, gelappten Blättern erkennen.
Natürlich zählt es landläufig zum so genannten Unkraut. Aber es ist aromatisch, würzig und punktet mit seinen heilsamen, scharfen Senfölen. Sie putzen nämlich alle lästigen Schleime aus dem Körper und regen deinen Stoffwechsel ordentlich an. Es kann dir bei Verdauungsbeschwerden, Gallenflussstörungen, Übersäuerung des Magens und generell bei deiner Entgiftung gut tun.
Das Barbarakraut hat außerdem eine blutreinigende Wirkung. Das Kraut passt in einen Bauerngarten, Gemüsegarten Kräutergarten, in einen Naturgarten und Topfgarten aber die meisten ernten es in der freien Natur. Die Blätter kannst du als Salat oder als blanchiertes und mariniertes Gemüse verwenden.

Barbara-Spinat
Das ist das Rezept für meinen „frechen Barbara-Spinat“
3 große Hände voll Barbarakraut 1 Minute blanchieren, abgießen und auskühlen lassen. Danach fein hacken. 1 rote, gewürftelte Zwiebel in etwas Kokosöl anrösten, 1 gehackte Knoblauchzehe dazu geben und mit etwas Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen. Den Barbara-Spinat in den Topf geben und mit etwas Apfeldicksaft abrunden. Mit Fetakäse und etwas Sesam servieren. Und dann lässt du deine Familie und Freunde raten, was sie am Teller haben. Sie werden nie erraten, dass Unkraut so köstlich schmecken kann!
Viel Freude bei deinen ersten Frühlingsspaziergängen und „Frische Kick-Rezepten“ wünschen Dir die EBSG und die Kräuterhexe!

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